Geschrieben von Julia Kleine
Datum:
Rund 400 Menschen haben am Samstag anlässlich der Urteilsverkündung im NSU-Prozess an einem Gedenkspaziergang durch Göttingen teilgenommen. Die Demonstranten forderten eine weiterführende Aufklärung der rechtsextremistischen Mordserie und gedachten der Opfer. Das Ende des Prozesses dürfe nicht das Ende der Auseinandersetzung mit dem NSU darstellen, so das Göttinger Bündnis „Kein Schlussstrich!“. Ein Mitglied des Bündnisses dazu: „Die sind von einem Trio ausgegangen, das heißt drei Personen, die der sogenannte NSU sind. Und so sind ja auch entsprechend die Urteile ausgefallen. Zschäpe hat lebenslange Haft bekommen, alle andere darum sehr geringe Haftstrafen. Wenn man sich die Morde anguckt, wie die geplant worden sind, ist das ganz klar, das ist ein relativ großer Komplex, das ist ein großes Neonazi-Netzwerk. Das taucht überhaupt nicht auf. Und das ist etwas, da müsste rein theoretisch auch von einem rechtsstaatlichen Denken her weiter ermittelt werden, weil es um einen riesigen Komplex geht.“ Im Zuge des Gedenkspaziergangs wurden in der Innenstadt durch das Göttinger Bündnis „Kein Schlussstrich“ zudem symbolisch Straßen nach den Ermordeten des NSU umbenannt.

Die Göttinger Burgstraße wird symbolisch umbenannt (Bild: Nico Kuhn)

Der Demonstrationszug (Bild: Nico Kuhn)