Göttinger Forscher haben universelle Gesetzmäßigkeiten in Musikaufnahmen gefunden
Göttinger Forscher des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS) haben universelle Gesetzmäßigkeiten in der menschlichen Musikperformance gefunden. Für ihre Studie haben sie zusammen mit Wissenschaftlern aus dem Bernstein Zentrum für Computergestützte Neurowissenschaften mehr als einhundert Aufnahmen aus den Bereichen Jazz, Rock und Pop analysiert und festgestellt, dass die Mikroabweichungen in den gespielten Rhythmen unabhängig von den Musikgenres bestimmten Regeln folgen. In einer früheren Studie, in der Musiker unterschiedlich komplizierte Rhythmen unter Laborbedingungen nach einem Metronom trommeln mussten, fanden die Göttinger Forscher, dass diese Abweichungen auf sehr langen Zeitspannen miteinander zusammenhängen und einander beeinflussen können. Die Langzeitkorrelationen der Schwankungen, die den Forschern schon im Labor aufgefallen waren, konnten auch in den echten Musikstücken nachgewiesen werden. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass diese Schwankungen grundsätzlich von zwei in sich überlagerten Prozessen gesteuert werden. Zum einen durch eine innere Uhr, die im Kopf den Zeitrahmen vorgibt und zum anderen durch den motorischen Prozess, der kontrolliert, wie ein Ton oder Schlag zum gewünschten Zeitpunkt ausgeführt wird.