Der Northeimer Kreissozialausschuss hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit der Lücke im Bereich der Substitution Drogenabhängiger beschäftigt. Fachleute aus Ärzteschaft, Nichtsesshaftenbetreuung und Suchthilfe informierten über das Thema. So sind mit dem anhaltenden Drogenkonsum auch erhebliche negative physische und psychische Folgen verbunden, die zu einer gesellschaftlichen Isolation und sehr oft zum Verlust des Arbeitsplatzes führen. Ohne Einnahme von weiteren Gaben treten bei Heroinabhängigen Entzugserscheinungen auf, die sich in starken Schmerzen äußern. Eine nicht unerhebliche Anzahl davon rutsche sehr schnell in die Beschaffungskriminalität ab, so Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. Helfen könne da die Ersatzdroge Methadon. Da derzeit in Northeim kein Arzt Methadon ausgibt, führe dies dazu, dass die betroffenen Patienten täglich weite Wege in Kauf nehmen müssen oder wieder versuchen, die Entzugserscheinungen mit all den negativen Folgen durch erneuten Konsum von Heroin zu vermeiden, erläuterte Klinkert-Kittel die Situation. Die Ausschussmitglieder waren sich deshalb einig, dass die Landrätin Gespräche mit dem Ziel führen soll, dass im Bereich der Stadt Northeim auch weiterhin die Substitution von Drogenabhängigen erfolgen kann. Hierbei geht es insbesondere auch darum Ärzte zu finden, die bereit sind, die Ausgabe der Ersatzdrogen durchzuführen.
Der Northeimer Kreissozialausschuss unter dem Vorsitz von Peter Traupe (SPD) hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit der Lücke im Bereich der Substitution Drogenabhängiger beschäftigt. (Bild: SPD-Kreistagsfraktion Northeim)
Auf Vorschlag der SPD-Abgeordneten Nadine Seifert-Doods wird der Landkreis die Bemühungen eines in Northeim ansässigen Trägers der Suchtkrankenhilfe unterstützen, eine Ambulanz mit ärztlicher Leitung zur Vergabe von Methadon und Polamidon aufzubauen. (Bild: SPD-Kreistagsfraktion Northeim)
Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Simon Hartmann stellte heraus, dass es wünschenswert wäre, wenn die Lücke in der Substituion Drogenabhängiger durch Initiative des Landkreises wieder geschlossen würde. (Bild: SPD-Kreistagsfraktion Northeim)