Geschrieben von Martin Hagenguth
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Im Prozess um den Toten in der Göttinger Marien-Apotheke haben die Richter gestern weitere Zeugen befragt. Inhalt der Befragungen waren die Beziehungen der Zeugen zu dem getöteten Mann. Die erste Zeugin gab an, dass sie das Opfer aus dem Krankenhaus kennt, in dem sie als medizinische Fachangestellte arbeitet. Zufällig habe sie den Mann einmal auf der Straße getroffen. Ihr sei aber nicht aufgefallen, ob er unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen gestanden hat. Bei der Befragung des zweiten Zeugen versuchten sich die Richter ein Bild vom Tatvorwurf des schweren Raubes mit gefährlicher Körperverletzung zu machen. Dazu wurde der Zeuge zum Tag des Raubes befragt. Er habe eine Bekannte besucht, die er in Todesangst vorgefunden hätte. Sie sei vom Angeklagten mehre Tage vor dem Totschlag beraubt worden. Dem Angeklagten werden Totschlag, schwere räuberische Erpressung und schwerer Raub in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen. Er soll im August vergangenen Jahres im Zuge eines Streits einen Bekannten in der Groner-Tor-Straße mit mehreren Messerstichen verletzt haben. Der schwer verletzte Mann floh in die Marien-Apotheke, wo er wenig später starb. Der Prozess wird im Juni fortgesetzt.