Im Landkreis Göttingen gibt es immer mehr Berufspendler
Im Landkreis Göttingen gibt es immer mehr Berufspendler. Zuletzt kamen 58 Prozent aller Berufstätigen von außerhalb in den Landkreis, 17 Prozent mehr als im Jahr 2000. Das hat jetzt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, kurz IG BAU, mitgeteilt. Sie bezieht sich dabei auf eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, kurz BBSR. Danach zählt der Landkreis Göttingen rund 56.900 sogenannte Einpendler. Die Gewerkschaft findet diesen Trend alarmierend und kritisiert in diesem Zusammenhang eine verfehlte Wohnungsbaupolitik in den Ballungsgebieten. Die IG BAU fordert nun ein Umdenken in der Wohnungspolitik. Es würden mehr Sozialwohnungen und mehr bezahlbare Mietwohnungen gebraucht. Für diese Wohnungen müsse es eine gezielte Förderung geben, zum Beispiel durch höhere steuerliche Abschreibungen und gezielte KfW-Programme. Um die Berufspendler im Kreis Göttingen zu entlasten, müsse auch die Verkehrsinfrastruktur ausgebaut werden. Die Entwicklung im Landkreis ist nach Angaben des BBSR Teil eines bundesweiten Trends: Im Jahr 2015 pendelten 60 Prozent aller Beschäftigten zum Arbeitsplatz. 15 Jahre zuvor lag die Pendlerquote in Deutschland noch bei 53 Prozent.