Modellprojekt "Wege ins Bleiberecht" im Landkreis Göttingen
Der Landkreis Göttingen ist Teil des Modellprojekts „Wege ins Bleiberecht“ (WiB). Ziel soll es sein, möglichst vielen Geflüchteten in der Region zu einem Aufenthaltsrecht zu verhelfen und die Zahl der Langzeitgedulteten im Landkreis deutlich zu senken. Dies gaben der Landkreis Göttingen und der Flüchtlingsrat Niedersachsen bekannt. Im Landkreis Göttingen leben aktuell rund 130 Menschen, die sich im Status einer Duldung befinden. Dieser birgt für die Betroffenen große Unsicherheiten: Der Aufenthalt ist nicht gesichert, oftmals bestehen Probleme mit der Arbeitserlaubnis, Sozialleistungen sind nur eingeschränkt verfügbar und die Familien können nicht nachziehen. Das Modellprojekt vom Flüchtlingsrat und dem Landkreis Göttingen möchte für diese Menschen eine Bleiberechtsregelung finden. Für Marlies Dornieden, die zuständige Dezernentin für den Bereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landkreises Göttingen, ist es insbesondere wichtig, dass Kettenduldungen beendet werden oder gar nicht erst entstehen. Bei dieser Form der Duldung wird der Aufenthaltsstatus immer wieder verlängert, ohne dass er endgültig genehmigt wird. Eine gezielte Beratung und Unterstützung sollen Teil des Programms sein. Bisher wurde das Projekt in den Städten Göttingen, Hannover und Oldenburg realisiert. Der Landkreis Göttingen ist der erste Flächenlandkreis, mit dem eine Zusammenarbeit für das Projekt „Wege ins Bleiberecht“ vereinbart wurde.