Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Max Scheid
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Nach zuletzt drei verlorenen Spielen in der Bundesliga aber guten Ergebnissen aus dem Europe Cup stand am vergangenen Samstagabend für die BG Göttingen das Spiel gegen die Towers Hamburg an. Wie sich die BG gegen den 10.-Platzierten in der BBL geschlagen hat, berichtet Max Scheid.

Manuskript

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Nach drei Niederlagen in der Liga hintereinander trat die BG am Samstagabend gegen die Hamburg Towers an. Die Hamburger, die in der Liga auf dem begehrten zehnten und damit letzten Playoffplatz stehen, kommen mit zwei Siegen aus den letzten beiden Spielen im Gepäck nach Göttingen. Die Towers, die letzte Saison auf dem 15. Platz beendeten, stehen zwar in der Tabelle momentan auf einem guten 10. Platz, leisten sich aber die zweitmeisten Turnover und die drittschlechteste Punkteausbeute pro Spiel in der Liga. 95:95 endet die reguläre Spielzeit gegen die Hamburger. Zweites Spiel mit doppelter Verlängerung beim dritten Heimspiel, das dürfte auch ein Rekord sein. Nach Ende der zweiten Verlängerung steht fest: Diesen Krimi konnte die BG nicht für sich entscheiden. 118:123 zugunsten der Hamburger lautet das Endergebnis des Spiels. Zu Beginn des Spiels sah es gar nicht nach einem engen Spiel oder gar einer Niederlage aus. Die BG beginnt das Spiel mit einem gewonnenen Tip Off und direkt einem erfolgreichen Dreier von Bodie Hume. Anschließend übernehmen mal wieder die Göttinger Guards, die mit schnellen Zügen zum Korb variantenreich für Punkte sorgen. Immer wieder stoppen sie ab, kommen so zu offenen Würfen aus der Mitteldistanz oder ziehen die Verteidigung nach innen, sodass freie Dreier von Außen möglich sind. Ein erstes Highlight setzt Center Kalis Silins, der mit einem Dunk in Transition die Halle beben lässt. Hume versucht immer wieder erfolglos mit schwierigen Dreiern aus der Bewegung dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Olivier Foucart, Headcoach der BG, reagiert mit einer kleineren Formation, in der er gleich drei seiner Guards aufs Parkett schickt. Dies sorgt immer wieder für offene Würfe und die BG kann sich im ersten Viertel einen Vorsprung von gleich 18 Punkten herausspielen. 32:14 lautet der Stand am Ende des ersten Viertels. In den folgenden Vierteln schmilzt der Vorsprung. Die BG verliert Viertel zwei und drei mit fünf beziehungsweise sieben Punkten. Im Vierten Viertel ist es dann ein Hamburger, der das Spiel an sich reißt. Lukas Meisner von den Towers verdoppelt im vierten Viertel seine eh schon gute Punkteausbeute und schenkt der BG 14 Punkte bei einer fast perfekten Wurfquote ein. Nachdem der Göttinger Deondre Burns das Spiel mit einem verpassten Freiwurf nicht entscheiden konnte, waren es zwei Dreier der Hamburger, die das Spiel mit 95:95 in die erste Verlängerung schicken. Auch in der ersten Verlängerung geht es hin und her, Göttingen verliert in der Offense den Ball und Meisner kann im Gegenangriff den Dreier zur Abwechslung mal nicht verwandeln. 103:107 mit noch 39 Sekunden zu gehen, Ballbesitz Göttingen. Schon früh in den Teamfouls können die Göttinger sich vier Freiwürfe erzwingen. Fedor Zugic und anschließend Umoja Gibson treffen alle Freiwürfe und gleichen zum 107:107 aus. Die zweite Verlängerung beginnt gut für die Veilchen, zwei gute Stops in der Defense und anschließende Punkte durch Zugic bringen die BG wieder in Front 111:107. Die BG lässt anschließend gleich zwei völlig offene Dreier zu und Hamburg kann mit 113:113 erneut ausgleichen. Dann ist es wieder Meißner, der einen Dreier verwandelt, aber Hume kann mit einem Dreier seinerseits antworten und gleicht das Spiel mit noch 27 Sekunden auf der Uhr erneut aus. Das Spiel entscheidet letztlich der Hamburger Nico Brauner, der in der Verlängerung aufblüht und erst einen Dreier trifft und anschließend nach einem unachtsamen Fehlpass von dem Göttinger Guard Gibson zwei Freiwürfe verwandelt und in der Halle den Ton abdreht. 118:123 für die Gäste endet dieses lange und dramatische Spiel. Held des Spiels aus Sicht der Hamburger ist Lukas Meisner mit 30 Punkten sowie Nico Brauner, der mit 16 zwar vergleichsweise wenige Punkte auflegte, aber in den wichtigen Situationen einen kühlen Kopf und eine heiße Hand beweisen konnte. Wie der Headcoach der Gäste das Spiel seiner Mannschaft und ihr erfolgreiches Comeback gesehen hat, schildert Benka Barloschky nach dem Spiel auf der Pressekonferenz:

 

O-Ton Barloschky, 30 Sekunden:

„Wie Göttingen das erste Viertel gespielt hat, war wirklich sehr, sehr, sehr gut. Und wir haben uns viel vorgenommen. Wir wollten aggressiv sein. Wir haben in Istanbul ja wirklich auch ein gutes Spiel gespielt. Haben da sehr physisch, intensiv gespielt. Und haben es heute in dem erste Viertel nicht aufs Feld gekriegt. Und das ist manchmal so, gerade auswärts, dass die Intensität fehlt. Und ich muss aber wirklich sagen, Göttingen hat das auch extrem effizient bestraft. Das gucken wir uns an. Aber ich bleibe auch dabei. Der Rest des Spiels war sehr viel Energie, war sehr viel Kampf, war wirklich gut.“

 

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Lange ausruhen kann sich die BG nach dieser Niederlage jedoch nicht, denn bereits am Mittwoch wartet mit Varese der nächste Gegner auf die Göttinger. Anders als in der Liga, wo man mit einem Sieg und vier Niederlagen am Ende der Tabelle steht, läuft es im Europe Cup für die Veilchen bisher sehr gut und gegen Varese könnte am Mittwoch der fünfte Sieg in fünf Spielen gelingen.