Tiefenbohrungen am Göttinger Schützenplatz bringen Blindgängersondierungen voran
Die Stadt Göttingen führt im Rahmen der Blindgängersondierungen am Schützenplatz weitere Tiefenbohrungen durch. Um den Grundwasserspiegel zu senken und damit die Verdachtspunkte untersuchen zu können, müssen pro Verdachtspunkt jeweils sechs Tiefenbohrungen vorgenommen werden, die teilweise schon durchgeführt wurden. Dadurch konnte Anfang der Woche die Anzahl der Untersuchungsobjekte schon von acht auf sieben reduziert werden. Das Grundwasser aus den durch die insgesamt 42 Bohrungen entstandenen Brunnen wird mittels Rohrleitungen in die Leine abgeleitet. René Bock, Leiter des Fachdienst Ordnungs- und Gewerbeangelegenheiten der Stadt Göttingen, beziffert die Kosten für die Bohrungen, wie folgt: „Wir haben einmal die Grundwasserbohrungen die entsprechend stattgefunden haben, die Kosten belaufen sich hierbei auf voraussichtlich 900.000 €, zumindest für die Grundwasserbohrungen. Es gab davor die Sondierungsbohrungen, die auf diese Objekte in der Erde hingedeutet haben, da sind wir natürlich auch wieder bei Sondierungskosten, beziehungsweise jetzt sind es ja auch Bergungskosten, es wird sich ja heran gegraben, wo man dann auch nochmal bei 250.000 – 300.000 € ist. Grundsätzlich gehören dann hier auch Sicherungskosten dazu, die Bauzäune mit denen wir hier den Sperrbereich abgesperrt haben, sodass wir dann im siebenstelligen Bereich landen werden, was die Evakuierung und die Beseitigung an sich angehen wird.“ Um den Zeitplan für die Bombenentschärfung am 23. September einhalten zu können, werden seit dieser Woche Bohrungen auch nachts durchgeführt und im Laufe der kommenden Woche vorraussichtlich abgeschlossen. Dies sei laut Stadt auch nötig, um die Arbeiten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes durch die Erschütterungen nicht zu beeinträchtigen. Daher können Sondierung und Bohrung nicht parallel verlaufen. Pro Woche können so zwei Verdachtspunkte bis zur Entschärfung im September endgültig identifiziert werden. Neben dem negativen Verdachtspunkt an der Sparkassenarena ist bereits ein weiterer Verdachtspunkt untersucht worden. Nach den Erkenntnissen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Niedersachsen liegt an diesem Punkt auf der Fläche vor der S-Arena mit großer Wahrscheinlichkeit eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Sie muss bei dem Einsatz am 23. September unschädlich gemacht werden. [Dieser Text wurde am 14.08. aktualisiert.]
(v. l. n .r.) Frank Gloth von der Berufsfeuerwehr Göttingen, René Bock von der Stadt Göttingen und Sprengmeister Thorsten Lüdeke. (Foto: Max Scheid)