Geschrieben von Jennifer Bullert
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Einen Tag nach der spontanen Evakuierung von 20.000 Menschen in Göttingen hat die Stadt ein positives Fazit zum Ausgang der Bombenentschärfung gezogen. Das Ziel sei 100-prozentig erreicht worden, erklärte der Erste Stadtrat Christian Schmetz heute in einer Pressekonferenz: So habe es weder verletzte Personen noch Sachschäden gegeben. Unverständnis äußerten die Stadtverwaltung, die Polizei und der Kampfmittelbeseitigungsdienst jedoch über Personen, die sich trotz Evakuierung noch im Sperrgebiet aufgehalten oder dieses betreten hatten. Dazu Schmetz: „Ich sage es sehr sehr deutlich und auch an die Adresse derer, die glauben, sie stehen da über dem Gesetz: Wenn wir das machen, machen wir das nicht zum Spaß, sondern wir machen das aus Gründen der Gefahrenabwehr. Und es kann dann nicht sein, dass man den Anweisungen der Einsatzkräfte nicht Folge leistet. Man gefährdet sich selbst, man gefährdet die Einsatzkräfte und man verzögert den ganzen Ablauf zulasten all derer, die sich da sozusagen an die Regeln gehalten haben und ich sag mal: Bitte bitte überdenken Sie Ihr Handeln! Bitte bitte unterstützen Sie die Einsatzkräfte. Es ist in Ihrem Sinne. Und ich hoffe, dass bei den vielen Verdachtspunkten, die wir ja in der Weststadt haben, wir Maßnahmen oder Evakuierungen erleben, wo wir das Problem vielleicht nicht mehr in der Form haben.“ Insgesamt musste die Polizei 56 Platzverweise erteilen und teils Menschen im Sperrgebiet androhen, die Wohnungstür aufzubrechen, ehe sie sich evakuieren ließen. Um kurz nach halb eins in der Nacht hatte der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Bombe entschärft bzw. den Detonator kontrolliert gesprengt. Daraufhin wurde die Evakuierung aufgehoben.