Auf der Spur der Masken
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Katja Albrecht |
Datum: | |
Dauer: | 03:45 Minuten bisher gehört: 114 |
Manuskript
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Die älteste Maskendarstellung ist ca. 11.000 Jahre alt. Die in Israel gefundenen Überreste stammen von Stein- oder Metallmasken, allerdings gibt es Hinweise, dass es ebenfalls Masken aus weniger haltbaren Materialien wie Stoffen oder Pflanzen gab. Masken waren schon immer Teil von Ritualen und Bräuchen in zahlreichen Völkern. Auch in der heutigen Zeit nutzen vereinzelt indigene Völker eine Gesichtsbedeckung bei Zeremonien und ähnlichem. Aus diesen Ritualen und mythologischen Sagen hat es die Maske bis ins Theater geschafft, wo teilweise Geschichten der griechischen Götter dargestellt wurden. Heutzutage werden die Masken im Theater überwiegend geschminkt. Im Deutschen Theater Göttingen werden für das ein oder andere Stück noch Masken selbst hergestellt, wie die Leiterin der Maskenbildnerabteilung des Theaters, Helga Reimann, erzählt:
O-Ton 1, Helga Reimann, 26 Sekunden
„Wir bauen oft Masken für Kinderstücke. Tiere zum Beispiel. Wir haben die wilden Kerle oder der Drache zum Beispiel in unserem letzten Kinderstück im Juni, haben wir ein Stück ,und da bauen wir sechs Masken, die man dann sehen kann im DT-2. Und es kommt immer wieder vor und wir machen das auch gerne. Aus den verschiedensten Materialien natürlich. Aus Pappmaschee, aus Gummimilch gegossen, Schaumteile. Also es ist ganz unterschiedlich.“
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Die Maske im Theater dient allgemein dazu, die Rolle zu unterstreichen und den Charakter, den die Rolle haben soll, hervorzuheben und deutlich zu machen. In unserem Alltag hat die Maske hingegen die Funktion des Selbst- und Fremdschutzes und soll nicht eine bestimmte Rolle unterstreichen - außer natürlich die Rolle des Alltagshelden. Doch was bedeutet die Maske für unsee Kommunikation? Ingrid Gündisch ist Regisseurin und leitet an der Universität Göttingen Kurse zum Thema Körpersprache und Stimmenbildung.
O-Ton 2, Ingrid Gündisch, 18 Sekunden
„Die Mimik ist ein sehr feines und absolut wesentliches, vielleicht das spannendste Mittel für die Körpersprache. Denn da kann ich einen Großteil der Emotionen ablesen. Und das macht eben einen Großteil wiederum der sozialen Interaktion aus.“
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Durch das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist aber die Hälfte des Gesichts verdeckt. Somit ist es schwierig, die Mimik des Gegenübers zu erkennen und zu deuten. Das lässt Probleme für die Kommunikation vermuten. Doch dies sei nicht der Fall, erklärt Gündisch:
O-Ton 3, Ingrid Gündisch, 33 Sekunden
„Für den Erstkontakt gibt es erst einmal Schwierigkeiten. Das findet übrigens auch statt, wenn jemand sehr wenig Mimik hat. Auch das verunsichert mich erst einmal und genauso verunsichert es mich, dass ich durch die Maske nicht sofort lesen kann, was mein Gegenüber denkt. Aber sobald wir ein bisschen mehr miteinander in Kontakt treten, also die ersten Millisekunden überbrückt sind, kann ich das eigentlich kompensieren. Und wir wissen woran es liegt. Das macht es einfacher. Und dann kann Interaktion wieder recht gut funktionieren.“
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Während Erwachsene fehlende Inhalte bei Gesprächen aus dem Kontext ergänzen können, fällt dies Kindern recht schwer. Deswegen würde eine Maskenpflicht in Kindergärten ein Nachteil für die Kommunikation darstellen, erklärt Gündisch. Durch die Corona-Verordnungen und Empfehlungen ist die Nachfrage nach Schutzmasken seit dem Frühjahr enorm gestiegen. Laut Bericht des Instituts der deutschen Wirtschaft wurden in der Europäischen Union im ersten Halbjahr 2019 800 Millionen Euro für importierte Schutzmasken ausgegeben. Im ersten Halbjahr 2020, also mit Einfluss der Pandemie, wurden hingegen 14 Milliarden Euro für Schutzmasken ausgegeben.
Zur Verfügung gestellt vom StadtRadio Göttingen
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