Geschrieben von Anja Würfel
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Unbekannte haben das West-Afrika-Denkmal in Göttingen mit weißem Stoff verhüllt. Auf dem Stoff stehen die Worte „Rassismus abreißen – Göttingen dekolonialisieren“. Auf einem Hinweisschild bei dem verhüllten Denkmal wird Kritik an der Kolonialgeschichte Deutschlands geübt. Danach wird das Denkmal kritisiert, weil es den Einsatz gestorbener Göttinger Soldaten ehrt, die bei Kampfhandlungen im damaligen Deutsch-Südwestafrika umkamen. Der damalige Einsatz im heutigen Namibia sei offiziell als Genozid anerkannt, heißt es auf der Hinweistafel. Damals seien bei der gewaltvollen Niederschlagung eines Aufstandes gegen die deutsche Kolonialherrschaft im Jahr 1904 zwischen 60.000 und 80.000 Herero und Nama ums Leben gekommen. Die Stadt Göttingen würde sich seit den 1970er Jahren weigern, sich mit den kolonialen Verstrickungen ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Dies dürfe nicht länger toleriert werden.