Geschrieben von Anja Würfel
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Ein Forscherteam aus Göttingen hat einen Medikamentenansatz gegen bakterielle Infektionen entwickelt. Weil Bakterien gegen die eingesetzten Antibiotika Resistenzen entwickeln und Antibiotika dann nicht mehr wirken, ist die Suche nach neuartigen Antibiotikaklassen von großer Wichtigkeit. Wissenschaftler auf der ganzen Welt arbeiten mit Hochdruck an dieser Thematik. Besonders die sogenannten multiresistenten Erreger können bei betroffenen Patienten zu schweren Krankheitsverläufen mit oft tödlichem Ausgang führen. Forscher der Universität Göttingen und des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie Göttingen haben jetzt einen neuen vielversprechenden Ansatz beschrieben, neue Antibiotikaklassen zu entwickeln. Gemeinsam untersuchten sie den atomaren Wirkmechanismus eines natürlich vorkommenden Antivitamins des Vitamins B1. Sie erforschten wie das Antivitamin ein wichtiges Protein aus dem Zentralstoffwechsel von Bakterien hemmt. Die unterschiedliche Wirkung des Antivitamins auf bakterielle und humane Proteine eröffnet die Möglichkeit, dieses zukünftig als Antibiotikum einzusetzen und damit neue therapeutische Alternativen zu schaffen.