Geschrieben von Anja Würfel
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Wissenschaftler des Deutschen Primatenzentrums in Göttingen (DPZ) und des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) in Hannover erhalten 1,6 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die Mittel dienen zum Test des japanischen Medikaments Nafamostat. Es wurde bisher gegen Bauchspeicheldrüsenentzündung eingesetzt und soll den Forschern nach eine 50-fach höhere antivirale Aktivität als Camostat aufweisen, welches bereits Anfang März getestet wurde. Das Projekt „RENACO“ wird für 18 Monate laufen. Die Wirksamkeit von Nafamostat beruht auf der Hemmung eines Enzyms, das für den viralen Eintritt in Lungenzellen wichtig ist. Mit einem Primaten-Modell soll untersucht werden, ob Nafamostat nach intravenöser Gabe vor einer SARS-CoV-2-Infektion schützt. Außerdem wird im Ratten-Modell und an Lungengewebe überprüft, ob das Medikament vernebelt werden kann und durch Inhalation sicher in die Atemwege gelangt. Im letzten Schritt der Arbeiten wird geklärt, ob durch die direkte Applikation von Nafamostat als Spray in die oberen Atemwege die Infektion mit SARS-CoV-2 gehemmt und COVID-19 verhindert werden kann.