Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit Göttingen für Juni 2020
Die Agentur für Arbeit Göttingen hat ihren Arbeitsmarktbericht für den Monat Juni vorgelegt. Demnach ist im Juni die Zahl der Arbeitslosen in Folge der Corona-Krise erneut angestiegen. Die Geschwindigkeit des Anstiegs der Arbeitslosigkeit hat sich jedoch gegenüber den Vormonaten verlangsamt. Im Juni waren 15.590 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, das sind 290 beziehungsweise 1,9 Prozent mehr als im Mai. Trotz des moderaten Anstiegs sind die Folgen der Corona-Pandemie deutlich ablesbar. Im Juni 2020 waren 3.062 Menschen beziehungsweise 24,4 Prozent mehr bei der Agentur für Arbeit und den regionalen Jobcentern arbeitslos gemeldet als noch vor Jahresfrist. Auch die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen liegt im Juni mit 1.004 Stellen um 114 Offerten unter dem Angebot vom Mai und 324 Stellen unter dem Wert des Vorjahresmonats. Rund 100 regionale Firmen haben im Juni Anzeigen auf Kurzarbeit eingereicht. Insgesamt werden aber noch rund 1.200 Ausbildungsplätze in der Region als unbesetzt gemeldet. Laut Klaus-Dieter Gläser, dem Leiter der Göttinger Agentur für Arbeit, erlebt der Arbeitsmarkt aktuell schwierige Zeiten. Der starke Anstieg der zahlen sei insbesondere dem Umstand geschuldet, dass aktuell deutlich weniger Bewegung im Bestand sei, so Gläser: In den Monaten April bis Juni ist die Zahl derjenigen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, im Vergleich zum Vorjahr um 641 angestiegen. Gleichzeitig ist die Zahl der Arbeitslosen insgesamt um 2.713 gewachsen. Relevant ist dabei, dass gegenüber2019 rund 750 Menschen weniger einen neuen Arbeitsplatz finden konnten. Aufgrund der Beschränkungen konnten außerdem 1.364 Menschen keine Weiterbildung oder andere Fördermaßnahmen antreten. Entlastende Angebote für den Arbeitsmarkt kamen damit nicht wie gewohnt zum Tragen. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung hat sich die Zahl der Arbeitslosen coronabedingt gegenüber dem Vorjahresmonat mehr als verdoppelt: Im Juni wurden 5.948 Arbeitslose betreut, das sind 2.011 Menschen bzw. 51,1 Prozent mehr als vor Jahresfrist und 124 bzw. 2,1 Prozent mehr als im Mai.