SOFI Göttingen: Bildungsbericht "Bildung in Deutschland 2020" erschienen
Im heute erschienenen Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2020“ hat das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) auf Herausforderungen im Bereich der beruflichen Bildung aufmerksam gemacht. So müsse die Bildungspolitik vor allem Jugendlichen adäquate Perspektiven bieten, die einen niedrigen Schulabschluss sowie einen geringen sozioökonomischen Status und einen Migrationshintergrund haben. Diese Jugendlichen seien besonders gefährdet, in instabile Übergangsprozesse zu geraten. Der Teilbericht des SOFI kommt außerdem zu dem Schluss, dass die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in Stadtstaaten wie Berlin und Hamburg sowie in den Bundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hessen höher als das Angebot ist. Passungsprobleme, also Jugendliche ohne Ausbildungsplätze bei zugleich offenen Stellen, kommen demnach vor allem in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg vor. Bei den Passungsproblemen konnte in den vergangenen elf Jahren auch ein Anstieg verzeichnet werden. Daraus schlussfolgern die Forschenden, dass Arbeits- und Ausbildungsbedingungen ebenso wie die Berufsbilder weiter entwickelt werden müssen, um attraktiver zu werden. Insgesamt, so das SOFI, werden Personen mit Ausbildungsabschluss seltener arbeitslos als Personen ohne Ausbildungsabschluss. Der nationale Bildungsbericht erscheint im zwei-Jahres-Rhythmus und orientiert sich an amtlichen Statistiken. Auch sozialwissenschaftliche Daten und Studien fließen mit ein.