Forschungsteam mit Göttinger Beteiligung untersucht Zukunft europäischer Agrarflächen
Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Universitäten Göttingen und Kassel sowie des Thünen-Instituts hat in einer aktuellen Studie die Zukunft der europäischen Agrarflächen untersucht. Trotz zunehmenden Konflikten mit dem Naturschutz weisen in der Europäischen Union etwa 30 Prozent der Agrarflächen einen hohen Naturschutzwert als sogenannte High Nature Value Farmlands auf. Das Forschungsteam hat eine Reihe von Empfehlungen entwickelt, wie Agrarlandschaften mit hohem Naturschutzwert durch finanzielle, soziale, politische, technische und Produkt-Innovationen über die Agrarpolitik unterstützt werden können. Laut der Erstautorin der Studie, Angela Lomba vom Research Centre in Biodiversity and Genetic Resources in Portugal, würden Agrarflächen mit hohem Naturwert ein wertvolles Kapital darstellen. Sie ermöglichten der Gesellschaft, aktuell existierende und zukünftige Umweltprobleme zu bewältigen. Allerdings sei dafür ein Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft nötig. Von der gegenwärtigen Agrarförderung bis hin zu innovativen Anreizinstrumenten müssten die Landwirte dafür belohnt werden, Biodiversität und Ökosystemleistungen ganzer Agrarlandschaften für die Gesellschaft zu erhalten. Damit würde die Agrarförderung zur Stärkung der ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit beitragen.