Geschrieben von Jennifer Bullert
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Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert mehr Arbeitszeitkontrollen und dementsprechend mehr Personal bei den Arbeitsschutzbehörden. Es sei kritisch, dass die 8.100 Betriebe im Landkreis Göttingen nur selten mit Kontrollen rechnen müssten. 2017 habe es landesweit nur rund 730 Überprüfungen hinsichtlich der Arbeitszeit gegeben. Das entspricht einem Rückgang von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei wurden fast 600 Verstöße aufgedeckt. Das habe eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken ergeben. Die Zahl der Betriebe und der für die Kontrolle eingesetzten Beamten stünden jedoch in keinem Verhältnis zueinander, so NGG-Geschäftsführer Manfred Tessmann. Vor allem aufgrund der zunehmenden Nacht-, Schicht- und Wochenendarbeit müssten die Regelungen des Arbeitszeitgesetzes in den Betrieben stärker überprüft werden. Auch die Digitalisierung und der flexible Arbeitseinsatz gehe zulasten der Gesundheit der Arbeitnehmer, da diese teils ständig für den Chef erreichbar sein müssten. Tessmann lehnt daher die vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband geforderte Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes entschieden ab.

Für Beschäftigte in der Gastronomie gehört Nachtarbeit zum Alltag. Das Arbeitszeitgesetz soll sie vor extremer Belastung schützen. Doch Behörden kontrollieren nur sehr selten, ob das Gesetz eingehalten wird, kritisiert die Gewerkschaft NGG. (Bild: Tobias Seifert/ NGG)