Rainbow-Family verlässt Zeltlager im Harz
Das illegale Zeltlager der Rainbow-Family im Landschaftsschutzgebiet zwischen Bad Grund und Buntenbock wird derzeit aufgelöst. Während des Aufenthalts von knapp 1.500 Menschen in diesem Gebiet wurden mit Unterstützung der Polizei 70 Zelte oder zeltähnliche Gegenstände konfisziert, 97 Fahrzeuge abgeschleppt und bislang 110 Bußgeldverfahren eingeleitet. Diese Bilanz ziehen die Landkreise Göttingen und Goslar, die Niedersächsischen Landesforsten und die Polizeiinspektion Göttingen. In den vergangenen drei Wochen hat die Anwesenheit der Rainbow-Family vermehrt für Ärger gesorgt. Entgegen rechtlicher Bestimmungen wurden zahlreiche Feuerstellen im Wald entzündet, Rettungs- und Fluchtwege blockiert und tonnenweise Notdurft in der Natur hinterlassen. Die Rainbow-Family, die sich selbst als friedliebende Naturfreunde bezeichnen würde, hätte eine unnachahmliche Renitenz gegen die gesetzlichen Bestimmungen an den Tag gelegt und durch ihr fahrlässiges Verhalten wie die illegalen Feuerstellen eine nicht zu kontrollierende Gefahr für Leib und Leben produziert, so Goslars Landrat Dr. Alexander Saipa. Auch die Natur habe unter der Anwesenheit der großen Menschenmenge gelitten. Der Nitratgehalt im Boden ist durch die Notdurft gestiegen, der Waldboden zertrampelt und Moosflächen sind aufgebrochen und zerstört. Dass das Zeltlager nicht aufgelöst wurde, liege an dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, der stets gewahrt werden müsse, so der Landkreis Göttingen in der Mitteilung. Auch sei die Auflösung mit Blick auf die Größe des Areals unrealistisch gewesen. Stattdessen wurde ein Betretungs- und Aufenthaltsverbot erlassen, das bis heute (04.09.) gültig ist. Wie hoch die Kosten für die mehrwöchigen Einsätze ausfallen, konnte bisher noch nicht beziffert werden.