Geschrieben von Steffen Hackbarth
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Ein Forschungsteam am Geowissenschaftlichen Zentrum der Universität Göttingen hat erstmals Farbpigmente in Fossilien nachweisen können. Das Team unter der Leitung von Dr. Klaus Wolkenstein hat die Pigmente mit Laserlicht bestrahlt und konnte anhand des zurückgestrahlten Lichts die chemischen Verbindungen eindeutig bestimmen. Mit der sogenannten Raman-Spektroskopie können nun auch weitere Fossilien untersucht werden, um Aufschluss über die Farbgestaltung von urzeitlichen Schneckengehäusen zu geben. Zum ersten Mal sei es dabei gelungen, Farbpigmente in über zwölf Millionen Jahre alten Fossilien nachzuweisen und nicht nur ihre Abbauprodukte. Zu den nachgewiesenen Polyenen gehören auch Carotinoide, die auch beispielsweise für das Rot in Vogelfedern verantwortlich sind. Wie Wolkenstein auf StadtRadio Nachfrage mitteilte, ermöglichen die gewonnen Erkenntnisse ein realistischeres Bild über die fossilisierten Urzeittiere. Darüber hinaus könnte die rekonstruierte farbliche Gestaltung auch Aussagen über Tarn- und Abschreckfunktion geben. Die untersuchten Nadelschneckengehäuse stammen aus dem österreichischen Burgenland, das vor zwölf Millionen Jahren noch an einem tropischen Meer lag. Zur Verfügung gestellt hat die Fossilien das Naturhistorische Museum Wien.