Geschrieben von Eva Neubert
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Im vergangenen Jahr hat das Hauptzollamt Braunschweig, das auch für den Landkreis Göttingen zuständig ist, in 87 Fällen gegen Unternehmen ermittelt, die gegen den gesetzlichen Mindestlohn oder Branchenmindestlöhne verstoßen haben. Das teilte die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) mit Berufung auf eine Erhebung des Bundesfinanzministeriums mit. Die Verwarn- und Bußgelder belaufen sich auf etwa 213.000 Euro. 2021 wurden 113 Verfahren eingleitet und Verwarn- und Bußgelder in Höhe von rund 405.000 Euro verhängt. Insbesondere auf dem Bau gebe es wiederholt Mindestlohnverstöße, wie Harald Engelhardt, der Bezirksvorsitzende der IG BAU Niedersachsen-Süd, betont. Engelhardt geht davon aus, dass die Zahl der tatsächlichen Verstöße deutlich höher liege. Er kritisiert die geringen Mindestlohn-Kontrollen und fordert mehr Personal in der zuständigen Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit, damit der Zoll auch im Landkreis Göttingen mehr Kontrollen durchführen könne.

Eine Zollbeamtin an einer Baustelle (Bild: IG BAU / Tobias Seifert)