Geschrieben von Benita Heukamp
Datum:
Ein Forschungsteam der Universität Göttingen hat das Verständnis von Konsumenten für nachhaltig produziertes Palmöl untersucht. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift „Sustainable Production and Consumption“ erschienen. Wie die Universität Göttingen mitteilte, untersuchten die Forschenden die Einstellung der Konsumenten zu Palmöl sowie deren Verständnis für die damit verbundene Landnutzung. Palmöl gehört zu den weltweit meistproduzierten und -konsumierten Pflanzenölen. Die Produktion gilt als umweltschädlich. Laut den Forschenden der Universität Göttingen könne die Nutzung von nachhaltig produziertem Palmöl dennoch eine bessere Option sein, als der Ersatz durch Rapsöl – bei diesem steige der Flächenbedarf um das Vier- bis Fünffache an. Ihre Arbeit stützte das Forschungsteam auf eine tiefgründige Literaturrecherche zu den Auswirkungen auf die Umwelt durch Landnutzungsänderungen. Zudem wurden 1.200 Personen unter anderem zu ihrem Wissen und ihrer Meinung über Palmöl sowie über die eigene Nutzung von anderen Pflanzenölen befragt. In einem weiteren Schritt wurde untersucht, inwiefern sich die Ansichten der Befragten durch zusätzliche Informationen verändert haben. Viele der Befragten blieben den potenziellen Vorteilen von nachhaltig produziertem Palmöl im Vergleich zu anderen Pflanzenölen skeptisch gegenüber; sie vertrauten der Angabe „frei von Palmöl“ mehr als Zertifizierungssiegeln. Die Ergebnisse der Studie würden zeigen, so die Erstautorin der Studie, Sophie-Dorothe Lieke, dass viele Menschen mit zu vielen zusätzlichen Informationen überfordert seien. Die Einführung eines Umwelt-Labels könne dabei helfen, dass die Konsumenten die Auswirkungen ihrer Einkäufe auf die Umwelt besser vor Augen hätten.