Geschrieben von Anneke Borcherding
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Am Montagmorgen haben Aktivistinnen und Aktivisten den Eingang des Parteibüros der Göttinger Grünen umzäunt. Wie die Basisdemokratische Linke mitteilte, stehe der Protest unter dem Motto „Die Kohle muss im Boden bleiben – fossilen Kapitalismus abschaffen!“. Die Durchsetzung der Räumg Lützeraths zeige, dass Konzerninteressen vor den Klimaschutz gestellt werden, so der Vorwurf. Lena Rademacher, zuständig für Pressearbeit bei der Basisdemokratischen Linken, spricht von einem „faulen Kompromiss“ zwischen den Grünen und RWE. Ezra Rudolph, Mitglied im Stadtvorstand der Grünen, erklärt gegenüber dem StadtRadio, dass sie den Ärger der Klimabewegung in Göttingen grundsätzlich verstehen könne: „Gleichzeitig glauben wir auch, dass die Kritik gerade hier in Göttingen die Falschen trifft. Wir haben als Kreisverband aufgerufen, die Demo in Lützerath zu besuchen, wir haben ein Moratorium gefordert, wir haben uns eben hier eingesetzt. Dementsprechend sind wir natürlich auch etwas verwundert darüber, dass es sozusagen uns trifft und auch nur uns trifft und eben die Parteizentralen der anderen Parteien auch unbehelligt bleiben, die an diesem ganzen Komplex Lützerath ja auch beteiligt sind.“ Zurückgeblieben von der Protestaktion sind besprühte Fenster, die unter anderem die Aufschrift „Lützi lebt, jetzt austreten“ zeigen. Ein Strafantrag werde im Rahmen der Protestaktion nicht gestellt, so Rudolph. Nach Angaben der Polizeiinspektion Göttingen wurden Ermittlungen wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und Nötigung eingeleitet.

Parteibüro Grüne nach Protestaktion (Bild: Konni Fehse)