Finanzierungsfrage beim „Haus Weitblick“: Eltern klagen gegen das Landessozialamt
Mit Klagen gegen das Landessozialamt und einem Förderverein wollen Eltern nun die Zukunft des Projekts „Haus Weitblick“ in Rosdorf sichern. Dabei handelt es sich um ein Wohnheim für junge Erwachsene mit teils schwersten Behinderungen. Bereits seit Monaten streiten Eltern und der Betreiber Medem Real Care mit dem Landessozialamt darüber, wer die Mehrkosten für die Unterkunft finanziert. Beim jüngsten Treffen von Eltern und Betreiber konnte sich darauf geeinigt werden, dass das Haus nicht wie alternativ angedacht in eine Pflegeeinrichtung umgewandelt wird, damit es sich endlich wirtschaftlich rentiert. Das teilten die betroffenen Elternteile Damaris Briese und Michael Süßenbach gegenüber dem StadtRadio mit. Zum weiteren Vorgehen sagte Süßenbach: „Jeder muss selber für sich klagen, damit das Sozialamt sich bewegen muss; also die müssen sich dann bewegen. In welcher Höhe das ausfällt, das sehen wir dann. Und dafür haben wir dann den Förderverein im Hintergrund gegründet. Das Haus hat ja jetzt auch versucht, zu klagen, aber das Haus kann nicht klagen. Das muss jeder Einzelne machen wegen des Pflegegrads.“ Als nächstes brauche der Betreiber bis zum 12. Oktober rund 20 Zusagen, um entsprechende Mietverträge abzuschließen. Nur so könne sich das Haus finanziell tragen, erklärte Briese. Die Mietverträge sollen dann als Grundlage für die Klage dienen. Das Landessozialamt hatte mit Blick auf die Größe der Wohnfläche bislang abgelehnt, die Mehrkosten zu tragen. Auch eine Petition war bereits vor einigen Wochen überreicht worden. Insgesamt sind in dem Wohnheim Plätze für 35 Menschen mit Behinderungen geplant. Seit Mai konnten aufgrund der unklaren Finanzierung nur fünf belegt werden.