Geschrieben von Julia Kleine
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In einer aktuellen Studie aus der Göttinger Sportsoziologie sind Falschaussagen von Profi-Radfahrern zum Thema Doping analysiert worden. Dazu wurden Autobiografien von Profiradsportlern wie beispielsweise Lance Armstrong analysiert, die sich im Nachhinein im Hinblick auf Doping als Falschdarstellungen herausgestellt haben. Zentrales Ziel der Arbeit sei gewesen, Techniken der täuschenden Kommunikation über Doping zu identifizieren, dazu gehörten typische Kommunikationsstrategien und Aussagen, die routinemäßig eingesetzt werden, um Informationen zu manipulieren und Doping zu verbergen, erklärte Marcel Reinold, Leiter des Arbeitsbereichs für Sport- und Gesundheitssoziologie am Institut für Sportwissenschaften der Universität Göttingen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass jede Entscheidung eines Athleten oder einer Athletin zum Doping fast zwangsläufig täuschende Kommunikation wie Lügen oder Verschweigen notwendig macht. Demnach beschreiben dopende Personen das Dopingkontrollsystem zum Beispiel regelmäßig als engmaschig und restriktiv, verharmlosen das Ausmaß des Dopingproblems oder stellen sich in einer Opferrolle dar.