Geschrieben von Jennifer Bullert
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Geflüchtete Frauen und Mädchen sind in Deutschland nicht ausreichend vor Gewalt und Diskriminierung geschützt. Das ist das Ergebnis eines Schattenberichts, an dem auch die Universität Göttingen beteiligt war. Gemeinsam mit Flüchtlingsräten aus vier Bundesländern sowie mit dem Verein Pro Asyl wurden dazu aktuelle Forschungsergebnisse ausgewertet. Zusätzlich wurden bundesweit unter anderem 65 Beratungsstellen befragt. Demnach werde der vor zwei Jahren beschlossenen Istanbul-Konvention nicht entsprechend nachgekommen. Sie sieht vor, Frauen unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus vor Gewalt und Diskriminierung zu schützen sowie zu ihrer Gleichberechtigung beizutragen. Stattdessen fehle es den Autorinnen des Schattenberichts zufolge unter anderem an Konzepten und Expertise. Geflüchtete seien zu lange in großen Sammelunterkünften untergebracht und die Gesundheitsversorgung von Frauen und Mädchen entspreche nicht den Anforderungen. Der Handlungsbedarf sei daher umfangreich, so die Autorinnen.