Göttingen: Neue Erkenntnisse zur Wirkungsweise des Medikamentes Remdesivir
Ein Forschungsteam des Göttinger Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie und der Universität Würzburg hat nun Erkenntnisse darüber gewonnen, warum das Medikament Remdesivir nur bedingt gegen das Coronavirus wirkt. Zwar beeinflusse es die Erreger, aber das Enzym werde nicht komplett gehemmt. Das Coronavirus besteht aus einer Kette von etwa 30.000 RNA-Bausteinen. Wie Claudia Höbartner, Professorin an der Universität Würzburg, erklärt, ähnele Remdesivir in seiner Struktur RNA-Bausteinen. Somit baue es sich in die neue RNA-Kette ein und verhindere, dass sich das Corona-Erbgut verdoppeln kann. Die RNA-Produktion werde aber nicht vollständig blockiert, sondern laufe nach einer Fehlerkorrektur weiter, so der wissenschaftliche Mitarbeiter am Max-Planck-Institut, Goran Kokic. Die Forschenden wollen nun Substanz und Wirkung des Medikaments verbessern und weitere Substanzen suchen, die den Kopiervorgang des Virus aufhalten, erklärte Max-Planck-Direktor Patrick Cramer. Die Suche nach wirksamen Medikamenten gegen das Coronavirus seien trotz der Impfungen wichtig, um Krankheitsverläufe zu mildern.