Geschrieben von Anja Würfel
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Nach einem offenen Brief an die Göttinger Stadtverwaltung für mehr Klimaschutz, haben die Göttinger Parteien mit eigenen Anträgen reagiert. Der ursprüngliche Antrag wurde vom Klimaschutzbündnis „GöttingenZero“ zusammen mit anderen Gruppen erstellt. Das Bündnis aus Grünen, FDP und Partei-Ratsgruppe hat einen eigenen Antrag zum 1,5-Grad-Ziel gestellt, anstatt dem Antrag von Göttingen Zero zu folgen. Die Ratsgruppe begrüßt den Vorstoß des Klimabündnisses, verweist aber auf die Umsetzbarkeit der Maßnahmen. In dem Antrag zur nächsten Ratssitzung am 12. Februar fordert die Ratsgruppe bis 2030 die CO2-Emissionen in Göttingen um mindestens 65 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Wichtigstes Ziel der Gruppe ist die Bewerbung Göttingens für die EU-Mission „100 klimaneutrale Städte bis 2030 - für und mit den Bürgerinnen und Bürgern“. Auch die CDU-Fraktion hat einen eigenen Antrag zur kommenden Sitzung eingebracht. Darin fordert sie den Aufbau von nachhaltigem Gewerbe. So soll ein Beratungs- und Förderungsnetzwerk für Start-Ups im Bereich der Ökotechnologien entstehen. Weiter soll ökologisches Bauen gefördert werden mit energiesparenden Maßnahmen. In der Mobilität sollen Nutzungskonflikte anerkannt werden und attraktive Alternativen geschaffen werden. Die Nutzung von Photovoltaik im Stadtgebiet soll ausgebaut werden. Ein weiterer Antrag wurde interfraktionell von den Piraten und der Göttinger Linken zur Ratssitzung eingebracht. Dieser sei von GöttingenZero maßgeblich mit ausgearbeitet worden. Darin werden strengere Klimaschutzmaßnahmen gefordert. Eine Stärke des GöttingenZero-Antrags liege im koordinierten deutschlandweiten Ansatz. Zumindest solle so mehr Druck auf die Bundesregierung ausgeübt werden. Für die Piraten und die Linke sei der Antrag der Grünen zu unverbindlich. Es fehle beispielsweise an einem Plan zur regelmäßigen Erfassung der Treibhausgas- Emissionen der Stadt. Außerdem müssten Konsequenzen bei deren Nichteinhaltung vorher benannt und verschärfte Maßnahmen hinterher umgesetzt werden.