Geschrieben von Anja Würfel
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Ein Bündnis verschiedener Göttinger Gruppen hat für den kommenden Freitag zu einer Demonstration aufgerufen, um auf die strukturelle Gewalt gegen Frauen in Deutschland aufmerksam zu machen und zum Umdenken aufzufordern. Am kommenden Samstag wird sich der Doppelmord an zwei Frauen jähren. Damals tötete ein Mann seine Ex-Freundin und ihre Arbeitskollegin, die ihr zur Hilfe eilte, auf offener Straße. Bei diesen Morden handele es sich nicht um Einzelfälle, weshalb sie politisch als Femizide einzuordnen sind, so das Bündnis. Der Begriff Femizid beschreibt Tötungsdelikte an Frauen, die aufgrund ihres Geschlechts begangen wurden. Laut Zahlen des Bundeskriminalamts aus dem Jahr 2017 versucht in Deutschland täglich ein Mann seine Partnerin beziehungsweise Ex-Partnerin zu töten, jeden dritten Tag wird so eine Frau getötet. Darin zeige sich die tiefe Ablehnung alles Weiblichen, so das Bündnis. Neben einem konsequenten Vorgehen gegen Frauenfeindlichkeit, auf politischer, ökonomischer, kultureller und individueller Ebene fordert das Bündnis eine Stärkung aller Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Frauen. Außerdem wird eine massive Förderung von unabhängigen feministischen Projekten zur Sensibilisierung und Gewaltprävention gefordert. Die Kundgebung startet am Freitag, um 16 Uhr am Gänseliesel.