Geschrieben von Katharina Carle
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Die Göttinger Ratsgruppen und -fraktionen aus SPD, Linken, Grünen und die PARTEI haben sich in einer gemeinsamen Erklärung gegen Rassismus, Antisemitismus und andere gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Rahmen sogenannter „Hygiene-Demos“ ausgesprochen. Gemeinsam verurteilen sie das bewusste Weiterverbreiten von Falschinformationen im Internet im Zusammenhang mit Covid-19, sowie die Nichteinhaltung der Maßnahmen zum Gesundheitsschutz, so der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Tom Wedrins. Daher appellieren die Fraktionen an alle Göttinger sich solchen Demonstrationen kritisch entgegenzustellen und Abstandsregelungen und Mundschutzpflicht einzuhalten. Dagmar Sakowsky von der Grünen Ratsfraktion kritisiert zudem, dass die sogenannten „Hygiene-Demos“ mitunter alte und neue zutiefst antisemitische Feindbilder vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie befeuern. Berechtigte Kritik am Umgang mit der Pandemie spiele eher eine untergeordnete Rolle, vielmehr gehe von den Demos eine echte gesellschaftliche Gefahr aus. Durch die Pandemie entstünden Ängste und Unsicherheiten in der Bevölkerung, die einen idealen Nährboden für Verschwörungstheorien böten, so Bärbel Safieh von den Linken. Dadurch würden Stimmen laut, die Schuldige finden wollen, um eine scheinbare Lösung zu präsentieren. Dabei betont Dana Rotter von den Piraten, dass der Mund-Nasenschutz kein Maulkorb sei, sondern ein Zeichen von Solidarität gegenüber unseren Mitmenschen.