Geschrieben von Johannes Meinecke
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Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) untersuchen aktuell wie sich das Corona-Virus in Fahrgastkabinen von modernen Verkehrsmittel wie Flugzeugen und Zügen verbreitet. Dabei wird besonders die Ausbreitungsdynamik der Viren-Partikel und der Einfluss von gründlicher Belüftung in den Blick genommen. Die Erkenntnisse sollen helfen, Lösungsansätze für die Mobilität in der Corona-Krise zu entwickeln. Dafür simulieren die Forscher in einem Computer den Abschnitt eines Großraumabteils eines Zuges mit sechs Sitzreihen. Anschließend wird das Ausatmen oder Husten eines kranken Passagiers mit einem Programm berechnet, das erfolgreich für die Simulation der Kabinenluftströmung eingesetzt wird. Das Computer-Programm errechnet die Verteilung und Reichweite der Teilchen und stellt sie grafisch dar. Zeitgleich stellen die Forscher im Zuglabor Göttingen eine ähnliche Situation in einem Experiment nach. Laut Karsten Lemmer, Vorstand für Energie und Verkehr im DLR, habe eine hauseigene Studie zur Mobilität in Corona-Zeiten ergeben, dass viele Menschen sich in öffentlichen Verkehrsmitteln unwohler fühlen als früher. Das aktuelle Forschungsprojekt soll mehr Sachlichkeit in die Debatte bringen. Erste Ergebnisse der kürzlich gestarteten Forschungen sollen in den kommenden Wochen vorgestellt und Partnern in der Industrie zur Verfügung gestellt werden. Die Experimente selbst sollen teilweise noch Monate andauern.