Karstadt bleibt in Göttingen
Die Karstadt-Filialen in Göttingen bleiben vorerst erhalten. Zuvor war spekuliert worden, der Standort Göttingen sei Teil der von Galeria Kaufhof angekündigten Schließung von 62 ihrer insgesamt 172 Filialen. Für Niedersachsen ist am Freitag die Schließung von vier Standorten bekannt gegeben worden. Nach 16 Jahren Sanierungsbemühungen hatten die Karstadt Warenhaus GmbH und die Galeria Kaufhof GmbH mit Hilfe eines Integrationstarifvertrags und den damit verbundenen finanziellen Beiträgen durch die Beschäftigten zu Anfang 2020 fusioniert. Im April wurde durch den Konzern dennoch das Schutzschirmverfahren beantragt. Laut der ver.di-Landesfachbereichsleiterin Sabine Gatz seien die nun verkündeten Schließungen ein Schlag ins Gesicht für alle Betroffenen. Die Mitglieder der ver.di Bundestarifkommission und die Betriebsräte hätten nichts unversucht gelassen, den Super-GAU zu verhindern, so Gatz. Letztendlich seien die Fehler aber hausgemacht und die Corona-Krise nur der Brandbeschleuniger. Management um Management habe sich die Klinke in die Hand gegeben und versäumt ein gefordertes Zukunftskonzept für den Verbleib der restlichen Warenhäuser vorzulegen. Die Grüne Fraktion im Rat der Stadt Göttingen hat sich über den Verbleib der beiden Karstadt-Filialen in Göttingen erleichtert gezeigt. Laut Dagmar Sakowsky, der stellvertretenden Vorsitzenden des Finanz-Ausschusses, sei der Erhalt der Arbeitsplätze in Göttingen erfreulich. Innenstadtmagneten wie Karstadt seien ein wichtiger Garant dafür, dass der Internethandel nicht ganze Innenstädte zerstöre, so Sakowsky. Zusätzlich seien jedoch weitere Maßnahmen nötig, um die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen. Die Grünen wollen sich für Poller für eine autofreie Fußgängerzone, eine Verkehrsführung mit Vorfahrt für Fußgänger und Radfahrende und einen umweltfreundlichen City-Lieferservice sowie mehr Grün in der Innenstadt einsetzen.