Geschrieben von Johannes Meinecke
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Forscher unter Beteiligung der Universität Göttingen, haben in der Fachzeitschrift Nature Ecology and Evolution einen internationalen Aufruf veröffentlicht, der die prekäre Situation vieler Wissenschaftler aufzeigen soll. Darin werden aktive Maßnahmen zum Schutz der wissenschaftlichen Vielfalt gefordert. Die COVID-19-Pandemie stelle Wissenschaftler vor große Herausforderungen, weil sie Forschung und Lehre neu ausrichten, unterbrechen oder ausfallen lassen müssten. Die aktuelle Situation belaste besonders Wissenschaftler, die auf befristete Einkommen oder Genehmigungen angewiesen sind, Verantwortung für Verwaltung oder Familienpflege tragen oder benachteiligten Gesellschaftsgruppen angehören. Insbesondere Nachwuchswissenschaftler, Frauen und Minderheiten seien betroffen. Laut aktueller EU-Berichte verdienen Frauen in der Forschung 17 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen in derselben Funktion. Laut Carolina Ocampo-Ariza, Doktorandin in der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen, gefährde die Krise nicht nur wissenschaftliche Stellen und internationale Kooperationen, sondern auch die Vielfalt, die Forschung nachweislich produktiver, innovativer und effizienter mache. Das internationale Autorenteam empfiehlt in dem Aufruf, die integrative wissenschaftliche Gemeinschaft durch verbesserte Gleichstellungsmaßnahmen, gezielte Förderungen und erhöhte Staatshilfen zu schützen.