AktivistInnen stellen Neues Rathaus symbolisch unter Quarantäne
Aktivistinnen und Aktivisten der Basisdemokratischen Linken in Göttingen haben das Göttinger Rathaus symbolisch unter Quarantäne gestellt. Mit einem Stück Zaun und in Schutzanzüge gekleidet postierten die Protestierenden sich heute vor dem Haupteingang des Rathauses. Ziel der Aktion war es, gegen die Wohungs- und Krisenpolitik der Stadtverwaltung zu protestieren. Hintergrund hier ist vor allem der Umgang der Stadt mit dem Corona-Ausbruch im Wohnkomplex der Groner Landstraße 9 vor einigen Wochen. Der gesamte Wohnblock wurde daraufhin unter Quarantäne gestellt, was zu teils scharfer Kritik geführt hat. Die Basisdemokratische Linke wirft der Stadtpolitik unter anderem vor, sich nicht angemessen um menschenwürdige Wohnverhältnisse während der Quarantänezeit bemüht zu haben. Außerdem bezeichnete Lena Rademacher, Sprecherin der Basisdemokratischen Linken, das grundsätzliche Problem mit knappem Wohnraum in Göttingen als hausgemacht. Vor allem die seit Jahren zunehmenden Privatisierungen würden das Problem verschärfen. Ein Vorgehen der Stadt wie in der Groner Landstraße 9 dürfe sich nicht wiederholen, fordert die Aktivistengruppe. Zudem brauche es eine Offensive zur Rekommunalisierung und Vergesellschaftung von Wohnraum.