Geschrieben von Julia Kleine
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Im Zuge der aktuellen Diskussion über das koloniale Erbe universitärer Sammlungen wird ein interdisziplinäres Forscherteam im Rahmen des Forschungsprojekts „Sensible Provenienzen“ menschliche Überreste in den Göttinger Sammlungen untersuchen. Dabei wollen die Wissenschaftler herausfinden, ob die Überreste aus ehemaligen Kolonien stammen, ob sie unrechtmäßig erworben wurden und wie mit ihnen umzugehen ist. Die Universität Göttingen besitzt zwei bedeutende Sammlungen aus (vor-)kolonialen Zeiten: Die Anthropologische Sammlung mit Schädeln und Schädelfragmenten aus Europa und Übersee und die Blumenbachsche Schädelsammlung aus dem 19. Jahrhundert. Beide Sammlungen dienen bis heute als Arbeitsobjekte für Lehre und Forschung. Das Projekt „Sensible Provenienzen“ wird von der VolkswagenStiftung drei Jahre lang mit 980.000 Euro gefördert.

In den 1950er-Jahren kamen Schädel und Gebeine aus dem damaligen Museum für Völkerkunde Hamburg in die Anthropologische Sammlung der Universität Göttingen. (Bild: Birgit Großkopf)