Geschrieben von Anja Würfel
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Der Marburger Bund Niedersachsen hat die niedersächsische Landesregierung aufgefordert, die geplatzte Kooperation zwischen der Universitätsmedizin Göttingen und dem Städtischen Klinikum Braunschweig umgehend wieder aufzugreifen. Das Projekt für mehr Studienplätze in der Medizin war aufgrund von rechtlichen Bedenken im Februar auf Eis gelegt worden. Hans Martin Wollenberg, erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen, kritisiert, dass dies ein völlig falsches Signal für den Wissenschafts- und Medizinstandort Niedersachsen sei. Weil Niedersachsen nach Brandenburg die geringste Arztdichte habe, reichten die Alternativen zu der Kooperation bei weitem nicht aus, so Wollenberg weiter. Bundesweit sei die Zahl der Medizinstudienplätze seit 1990 von rund 16.000 auf circa 9.000 Plätze gesunken und in den kommenden Jahren würden mehrere tausend ÄrztInnen in Rente gehen, so der Marburger Bund. Gleichzeitig steige der Bedarf an medizinischer Versorgung. Die Wiederaufnahme der Verhandlungen über das Kooperationsprojekt müsse deshalb umgehend erfolgen. Ein Ausbau der Medizinstudienplätze in Niedersachsen unterstütze nicht nur die medizinische Versorgung, sondern sei auch ein Standortfaktor für den Wissenschafts- und Medizinstandort Niedersachsen, so der Marburger Bund.