Geschrieben von Julia Kleine
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Berndt Schaller erhält posthum die Ehrenmedaille der Stadt Göttingen. Schaller hatte sich in vielfacher Weise um die Stadt, ihren akademischen Ruf und das Geschichtsbewusstsein sowie das interreligiöse Verständnis ihrer Bürger verdient gemacht. Er baute an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen die Abteilung für Judaistik aus und förderte mit seinen Publikationen das seit dem Holocaust für notwendig erkannte Umdenken in der theologischen Wissenschaft. Daneben war Schaller 14 Jahre lang Vorsitzender der Göttinger Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit sowie zwölf Jahre evangelischer Präsident des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Die Ehrung sollte eigentlich bereits im März dieses Jahres stattfinden, musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Schaller verstarb jedoch am 1. Mai. Da der Theologe am vergangenen Freitag 90 Jahre alt geworden wäre, wies die Stadt Göttingen nun auf die posthume Ehrung hin.