Geschrieben von Julia Kleine
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Der ehemalige Bundesinnen- und Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat gestern im Alten Rathaus in Göttingen die Lesung aus seinem Buch „Regieren“ nachgeholt. Der erste Versuch während des Göttinger Literaturherbstes wurde durch eine Blockade von Protestierenden verhindert. Die gestrige Lesung konnte pünktlich und ohne große Zwischenfälle stattfinden. Gegenüber dem Alten Ratshaus hatten sich mehr als 100 Demonstranten versammelt, um für die Unterstützung der Kurden in Rojava und gegen die Abschiebepraxis der Bundesregierung zu protestieren. Für eine neue Eskalation des Protestes hatte am Montag jedoch bereits ein Brandanschlag auf die Göttinger Ausländerbehörde gesorgt. Der Brandanschlag soll laut einem im Internet veröffentlichten Bekennerschreiben mit dem Besuch des Ex-Ministers in Zusammenhang stehen. Den Anschlag verurteilt de Maizière: "Das ist Verhinderung von Meinungsfreiheit und Debatte. Was wir qualitativ neu erleben, sind das was gestern war und sind Hassorgien und Gewaltexzesse sprachlicher Art im Internet, die dann, wie wir sehen, zum Teil auch zu Taten führen.“ Er habe jedoch schon viel erlebt und sei nicht so leicht einzuschüchtern, so de Maizière.

Thomas De Maizière stellt sein Buch "Regieren" vor (Bild: Nicklas Krämer)