Herzforschung: Göttinger Wissenschaftler mit neuen Erkenntnissen
Göttinger Herzforscher konnten neue Erkenntnisse über den Zusammenhang von Herzschwäche, gefährlichen Herzrhythmusstörungen und einer gestörten Kalziumversorgung im Herzen gewinnen. Im Verlauf einer Herzschwäche verändert sich der Kalziumhaushalt im Herzen. Ursache ist ein Leck eines zellinternen Kalziumspeichers. Das Kalzium im Herzen kontrolliert die Herzkontraktion und steht damit in Verbindung zum Herzrhythmus. Den Forschern zufolge begünstigt das mit der Herzerkrankung einhergehende Kalziumleck nicht nur die Schwäche, sondern kann auch an der Entstehung von Herzrhythmusstörungen beteiligt sein. Anhand von Tierversuchen konnte nachgewiesen werden, dass ein Abdichten des Lecks durch die Gabe eines neuen Wirkstoffes mit dem Namen S36 das Überleben bei einer Herzschwäche verbessern könne, so der Leiter der Arbeitsgruppe „Kardiales Remodeling“ von der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen, Karl Toischer. Insbesondere die Verringerung der lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen sei die Ursache der besseren Überlebenschancen. In zukünftigen Studien soll getestet werden, ob sich S36 gezielt als Medikament zur Therapie von Herzrhythmusstörungen eignet.