Geschrieben von Anja Würfel
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Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) der Region Süd-Ost-Niedersachsen-Harz (NGG) lobte die gestiegenen Übernachtungszahlen im Gastgewerbe der Region. Zugleich kritisierte die Gewerkschaft Forderungen von Unternehmen nach einer Lockerung des Arbeitszeitgesetzes. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes verzeichnete der Harz im vergangenen Jahr 4,43 Millionen Übernachtungen, was ein Plus von 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Das Weserbergland konnte danach mit 2,7 Millionen Übernachtungen ein Plus von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Laut der NGG-Geschäftsführerin Katja Derer, seien im Landkreis Göttingen 7.500 Menschen im Gastgewerbe tätig, wobei die Branche ein Image-Problem habe, das laut Derer auf immer extremere Arbeitszeiten zurückzuführen sei. Insbesondere kritisiert sie die Forderungen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). Wenn es nach dem Verband ginge, sollten 13-Stunden Arbeitstage bald zum Normalfall werden, wodurch jedoch die Gesundheit der Beschäftigten auf dem Spiel stünde. So steige nach einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin das Unfallrisiko nach der achten Arbeitsstunde exponentiell an und Beschäftigte im Schichtdienst trügen ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung von Herzerkrankungen und Diabetes. Laut Katja Derer arbeiteten gerade die gelernten Fachkräfte des Kreises Göttingen längst am Limit. Anstelle der Forderung nach längeren Arbeitszeiten, sollten die Hoteliers und Gastronomen die Branche attraktiver machen – dies würde bei einer guten Ausbildungsqualität anfangen und bis zur Bezahlung nach Tarifvertrag reichen, so Derer.