Endokrinologiekongress betont Risiken später Vaterschaft
Im Rahmen des ab heute in Göttingen stattfindenden 62. Kongresses für Endokrinologie haben Andrologen auf die Risiken einer späten Vaterschaft hingewiesen. Obwohl Männer während ihres Lebens Millionen von Spermien produzieren, komme es bei zunehmendem Alter zu DNA-Schäden. Diese könnten dann Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen bei Babys zur Folge haben, erklärt Stefan Schlatt, Direktor des Centrums für Reproduktionsmedizin und Andrologie am Universitätsklinikum Münster. Studien hätten gezeigt, dass Schwangerschaften mit Vätern ab 45 Jahren den ungünstigsten Verlauf hätten. So gebe es häufiger Frühgeburten, ein niedriges Geburtsgewicht und nach der Geburt sei oft Atemunterstützung für das Neugeborene notwendig. Zudem steige für Frauen das Risiko, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken. Vor diesem Hintergrund sowie dem Trend zu später Elternschaft macht die DGE-Kongresspräsidentin und Ärztliche Leiterin des MVZ Endokrinologikums Göttingen, Heide Siggelkow, auf die Möglichkeit der Kryokonservierung, dem Einfrieren von Spermien, aufmerksam. Dies könnte beispielsweise eine Option für Väter unter 40 Jahren sein. Der 62. Kongress für Endokrinologie tagt noch bis Freitag in Göttingen.