Geschrieben von Johannes Meinecke und Julia Kleine
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Der vermisste 23-jährige Göttinger ist von ägyptischen Behörden in Gewahrsam genommen worden. Dies teilte das Auswärtige Amt am Dienstag dem NDR nach einer Rückmeldung an die deutsche Botschaft in Kairo mit. Der 23-Jährige war mit seinem 24 Jahre alten Bruder am 27. Dezember am Flughafen in Kairo gelandet, um seine ägyptischen Großeltern zu besuchen. Seitdem galt er als vermisst. Die Brüder besitzen die deutsche und die ägyptische Staatsbürgerschaft und studieren Islamwissenschaften im saudi-arabischen Medina. Der Vater, ein Taxiunternehmer aus Göttingen, ist derweil mit einem weiteren Sohn nach Kairo geflogen, um nach dem 23-Jährigen zu suchen. Verwandte vermuten dessen Aufenthalt in dem Kairoer Vorort Nasr City, in einem Gebäude des ägyptischen Geheimdienstes. Der Göttinger Grünen-Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin forderte die Bundesregierung auf alles zu tun, um die Freilassung des jungen Mannes zu erreichen. Solange Ägypten Deutsche entführe und inhaftiere, sollten beispielsweise bereits genehmigte Waffenexporte in das Land gestoppt werden. Außerdem müsse es laut Trittin eine Reisewarnung zu Ägypten geben, dass auch deutsche Staatsbürger vor Inhaftierung und willkürlicher Behandlung durch staatliche Sicherheitsorgane nicht sicher seien.