Der VSR-Gewässerschutz hat zu hohe Nitratwerte im Grundwasser in Heiligenstadt gemessen. Dies wurde anhand Brunnenwasserproben festgestellt, die im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 13. Juni in Heiligenstadt abgegeben wurden. In jeder dritten untersuchten Probe lag die Nitratkonzentration oberhalb des Grenzwertes der deutschen Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter. Insgesamt 15 Wasserproben aus privat genutzten Brunnen nahmen Lina Remme und Harald Gülzow vom Gewässerschutz aus dem Raum Heiligenstadt – Friedland – Duderstadt – Leinefelde für die Untersuchung entgegen. Dabei traten ebenfalls Messwerte von 300 Milligramm Nitrat pro Liter in einem privat genutzten Brunnen in
Hohengandern auf. Weitere mit Nitraten stark verschmutzte Brunnen stellten die Umweltschützer in Gernlingerode mit 87 Milligramm pro Liter (mg/l) und in Worbis mit 54 mg/l fest. Das Wasser ist wegen der Überschreitung der Trinkwasserverordnung nicht mehr zum Trinken geeignet. Derart belastetes Wasser darf außerdem nicht zum Befüllen eines Fischteichs genutzt werden. Es besteht die Gefahr, dass es sonst zur Massenvermehrung von Algen kommt. Der VSR-Gewässerschutz sieht einen Grund für die hohen Belastungen in der industrialisierten Landwirtschaft. Diese hat sich in den letzten zehn Jahren immer weiter ausgebreitet. Gleichzeitig konnte der ökologische Landbau kaum anwachsen. Hier sei vor allem das Handeln der Verpächter gefragt. Der VSR-Gewässerschutz rät Gemeinden, Kreisen und Kirchengemeinden dazu, ihre landwirtschaftlichen Flächen in Zukunft nur noch ökologisch bewirtschaften zu lassen.