Göttinger Siekhöhe-Bewohner klagen über katastrophale Lebensbedingungen
Bei einem Treffen mit dem Niedersächsischen Flüchtlingsgrat am vergangenen Freitag haben Bewohner der Göttinger Notunterkunft Siekhöhe über katastrophale Lebensbedingungen berichtet. Demnach seien einige von ihnen aufgrund der dort herrschenden Zustände selbstmordgefährdet und litten unter schweren Depressionen. Vor allem für Frauen und Kinder sei die Situation unerträglich, berichtete eine 24-jährige Afghanin, die anonym bleiben möchte. „Es waren fast zehn Frauen in einem Zimmer, die zusammenwohnen mussten, und es gibt halt auch Räume, wo zwei, drei Familien in einem Raum zusammen wohnen müssen und es ist unglaublich laut da. Stellen Sie sich vor, wenn zehn Leute in einem Zimmer zusammen schlafen oder wohnen, wenn auch Security kommt und sagt, ´So ‚bitte Ruhe!´. Wir können weder tagsüber noch nachts schlafen.“ Göttingens Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler betonte, dass die Stadt die Geflüchteten in Wohnungen unterbringen wolle. Dazu müssten jedoch Wohnungen vorhanden sein. Die Fortführung der Siekhöhe sei kein dauerhaftes Ziel. In der heutigen Sitzung des Sozialausschusses soll der Betrieb für die Notunterkunft vorerst bis Ende April 2019 verlängert werden.