Gedichte zum Mitnehmen: Neuer "Literatomat" im Göttinger Café Kabale
Im Göttinger Café Kabale können sich Besucher seit kurzem Gedichte „to go“ ausdrucken. Der sogenannte „Literatomat“ druckt diese im Format eines Kassenzettels aus. Installiert wurde der kleine Holzkasten von Simon Heiner und Janne Hahne. Hahne, der als Ingenieur an der Göttinger Universität Steuerungsmodule für neue Handprothesen entwickelt, hielt zunächst Ausschau nach Automaten, die sich möglicherweise zu einem Literatomaten umprogrammieren ließen. „Irgendwie waren solche Dinger nicht so richtig aufzutreiben und dann dachte ich mir, das kann man ja auch selber machen und habe dann die Komponenten besorgt. Und dann kam irgendwie relativ schnell heraus, so schwierig scheint das nicht zu sein, kein Hexenwerk. Ein Drucker von einem Kassensystem steckt da drin. In dieser Dose versteckt sich die Elektronik von dem Automaten. Und wenn dann jemand eine Münze hier einwirft, dann wird das von der Elektronik registriert. Da ist dann sozusagen ein kleiner Minicomputer drin, der die Gedichte eingespeichert hat und dann dem Drucker sagt, dass er die ausdrucken soll, zu dem Drucker schickt.“ Es gehe darum, Poeten eine neue Plattform zu bieten, ihre Gedichte unter Leute zu bringen, vielleicht auch an Leute, die normalerweise keinen Zugang zu Poesie haben, erklärt Heine. Bis zu 300 poetische Überraschungen haben Platz im Literatomaten. Ein weiter Gedichtautomat befindet sich im Café Ringelnatz in Witzenhausen.
Der Göttinger Literatomat (Bild: Tina Fibiger)
Die Erfinder des Göttinger Literatomats (v.l.n.r.) Simon Heiner und Janne Hahne (Bild: Tina Fibiger)
Die Gedichte des Göttinger Literatomats (Bild: Tina Fibiger)