Erhebliche Orkanfolgen in Stadt und Landkreis Göttingen, Osterode und Hann. Münden
Orkan „Friederike“ hat auch in Göttingen erhebliche Schäden angerichtet. Die Kommunale Regionalleitstelle bei der Berufsfeuerwehr hat gestern zwischen 12:00 und 21:30 Uhr 254 ausgelöste Einsätze bearbeitet, davon 79 im Stadtgebiet. Nach Einschätzung des Baubetriebshofes sind mehr Schäden zu beklagen als beim Orkan „Kyrill“ vor elf Jahren. Nach einer noch vorläufigen Erfassung sind an 34 Standorten Schäden mit über 50 umgestürzten Bäumen und noch mehr Kronenbrüchen gemeldet worden. Baumschäden finden sich im gesamten Stadtgebiet: vom Levinschen Park bis zum Kiessee, vom Klosterpark in Weende bis zum Kehr. Erhebliche Orkanfolgen gab es auch auf den städtischen Friedhöfen. Zu den Sturmfolgen zählt offenbar auch der Ausfall von Ampelanlagen am Weender Tor und im Bereich Kasseler Landstraße / Autobahn. Die städtische Hochbauverwaltung spricht in einer ersten Bilanz von punktuellen Beschädigungen auf einigen Dächern. Allerdings ist die Überprüfung aller Objekte längst noch nicht abgeschlossen. Sie kann sich bis zum Anfang kommender Woche hinziehen. Diese Einschätzung gilt auch für die Schadensaufnahme in allen anderen Aufgabenbereichen. Auch in Osterode hat der Orkan im Stadtforst und an städtischen Einrichtungen für Schäden gesorgt. Etwa 4.000 Festmeter Baumbestand wurden umgeworfen – so viel wie bei Tief „Herwart“ im vergangenen Oktober. Damit ist so viel Holz gefallen, wie es der kompletten Einschlagsmenge eines Jahres entspricht. Außerdem sind auf dem Osteroder Friedhof, im Baugebiet Am Breiten Busch, im Kindergarten Schwiegershausen und in Förste städtische Bäume umgestürzt oder schwer beschädigt worden. Sie haben aber keine Personen- oder größere Sachschäden angerichtet. In Hann. Münden sorgte der Orkan bei den Industriebetrieben für einen Starkstromverlust. Der für die Maschinen benötigte Starkstrom konnte vermutlich auf Grund eines gebrochenen Strommastes in Bonaforth nicht geliefert werden. Eine erste Bilanz des Landkreises Göttingen weist 254 Einsätze der Feuerwehren zwischen 12:00 und 21:30 Uhr aus. Zusammen mit Einsätzen des Rettungsdienstes waren es in diesem Zeitraum 473 Einsätze, mehr als 500 im Verlauf des ganzen Tages. Eine Auflistung der Schäden aufgrund des Sturmtiefs gibt es noch nicht. Göttingens Landrat Bernhard Reuter dankte allen Helfern für ihren Einsatz.