Caritas Verband Südniedersachsen macht auf drohenden Pflegenotstand aufmerksam
Der Caritas Verband Südniedersachsen macht auf den drohenden Pflegenotstand im Landkreis Göttingen aufmerksam. Es würden zunehmend Mitarbeiter fehlen, wie beispielsweise bei der Caritas Duderstadt. Hier seien bereits seit längerem drei Stellen unbesetzt. Die Folge sei eine Arbeitsverdichtung bei den anderen Mitarbeitern, außerdem sei es schon vorgekommen, dass Patienten abgelehnt werden mussten. Die Sozialstation in Duderstadt arbeite bereits am Limit. Um Stellen besetzen zu können sei es wichtig, an der Attraktivität des Pflegeberufs zu arbeiten, um junge Menschen für diesen Beruf zu gewinnen, so Gerd Hegerkamp, Leiter des Geschäftsbereichs „Altenpflege und Pflege“. Auch die Bezahlung spiele dabei eine Rolle: „Der Caritas Verband zahlt nach Tarif, gibt etliche Zusatzleistungen. In Niedersachsen gibt es keinen einheitlichen Tarif, wir fordern den schon seit längerer Zeit, und wünschen den auch für alle Mitarbeiter, die in der Pflege tätig sind. Andere Bundesländer sind in diesem Bereich schon weiter, und die nähren sich schon einem entsprechenden Tarif, den wir uns für alle wünschen.“ Einen Wettbewerb in der Pflege über die Qualität anstatt über Lohndumping wünscht sich auch Manuela Kunze, die den Geschäftsbereich gemeinsam mit Hegerkamp leitet. Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD enthielte zwar einige gute Ansätze, was den Pflegebereich betrifft, erklärt sie, in vielen Punkten bliebe er allerdings zu vage. Die geplanten 8.000 neuen Fachkräfte seien ein guter Anfang, allerdings bliebe die Frage, wo diese so schnell herzubekommen seinen. Ausreichend seien sie zudem auch nicht.
v.l.n.r.: Caritas-Vorstandssprecher Ralf Regenhardt, Leiter des Geschäftsbereichs „Altenpflege und Pflege“ bei der Caritas Südniedersachsen, Gerd Hegerkamp, Caritas-Vorstand Holger Gatzenmeyer und Leiterin des Geschäftsbereichs „Altenpflege und Pflege“ bei der Caritas Südniedersachsen, Manuela Kunze. (Bild: Caritas)