Göttinger Forscher: Metallische Gläser haben "Anti-aging"-Effekt
Ein deutsch-französisches Forscherteam hat unter Beteiligung Göttinger Wissenschaftler einen "Anti-aging"-Effekt in metallischen Gläsern festgestellt. Die Entdeckung dieses Effekts trägt zu einem besseren Verständnis der grundlegenden Mechanismen der Strukturdynamik metallischer Gläser bei und lässt den praktischen Einsatz dieses Werkstoffes näher rücken. Dank seiner speziellen Charakteristik ist metallisches Glas ein besonders geeignetes Material für anspruchsvolle Anwendungen wie beispielsweise medizinische Implantate. Aufgrund der intrinsischen Unordnung ist ihre Struktur allerdings nicht stabil. Ihre Eigenschaften können sich spontan ändern und somit ein Altern des metallischen Glases bewirken. Diese strukturelle Unordnung ist maßgeblich für ihr Verhalten und ihre Eigenschaften – sie sind einerseits härter, andererseits aber gleichzeitig elastischer als konventionelle Metalle. Das Geheimnis ultrastabiler Gläser liegt in ihrer Herstellung. Sie werden auf eine neuartige Weise hergestellt, bei der langsam Atomschicht für Atomschicht aufgetragen wird. Dadurch ergeben sich im Vergleich zu konventionell hergestellten metallischen Gläsern verbesserte mechanische Eigenschaften.
Darstellung der Strukturdynamik eines ultrastabilen metallischen Glases als Zwei-Zeiten-Korrelationsfunktion. (Bild: Universität Göttingen)