Geschrieben von Andreas Miller
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Die Zahl der Zweitjobber im Kreis Göttingen ist nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf 9.100 gestiegen. Sie beruft sich dabei auf Angaben der Arbeitsagentur. Die entspreche einem Zuwachs von 66 Prozent in zehn Jahren. Besonders verbreitet seien Zweitjobs im Gastgewerbe, so arbeiteten etwa 1.300 Beschäftigte in diesem Sektor. Mit Blick hierauf fordert die Gewerkschaft, das Gastgewerbe dürfe nicht zur bloßen Minijobber-Domäne werden. Manfred Tessmann, Geschäftsführer der NGG Süd-Ost-Niedersachsen, spricht von einem alarmierendem Trend. Viele Arbeitnehmer seien zu einem schlecht bezahlten Zweitjob gezwungen. Grund sei der zu niedrige Mindestlohn von derzeit 8,84 Euro pro Stunde. Er plädiert für eine gestärkte Tarifbindung in allen Branchen. Auch müsse die Bundesregierung sich um die Rente kümmern, ein Großteil derer, die heute auf einen Zweitjob angewiesen sei, werde im Alter von Armutsbezügen leben müssen, so Tessmann.