Geschrieben von Julia Kleine
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Immer mehr Beschäftigte im Landkreis Göttingen arbeiten in Teilzeit. Rund 41.400 Menschen in der Region sind auf diese Art beschäftigt, das sind elf Prozent mehr als noch vor vier Jahren, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, kurz NGG, mitteilt. Sie beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Im selben Zeitraum stieg die Zahl aller sozialversicherungspflichtigen Jobs im Kreis um sechs Prozent. Vor dem Hintergrund der Debatte um prekäre Arbeit fordert die Gewerkschaft nun ein verbrieftes Rückkehrrecht auf Vollzeit. Manfred Tessmann von der NGG Süd-Ost-Niedersachsen findet die Zunahme der Teilzeit beunruhigend. 20- oder 30-Stunden-Jobs würden immer mehr zur Regel. Tessmann sieht die Teilzeitarbeit auch als mögliche Falle: „Gerade Frauen bleibt etwa nach einer Familien-Pause der Wunsch, in Vollzeit zurückzukehren, oft verwehrt“, so der Gewerkschafter. Dies erschwere nicht nur die Karriere, sondern sorge auch für niedrige Renten. Das Problem nehme immer größere Ausmaße an: So arbeiten laut Bundesagentur für Arbeit aktuell 52 Prozent aller berufstätigen Frauen im Kreis Göttingen in Teilzeit. Entsprechende Gesetzespläne des Bundesarbeitsministeriums waren im Koalitionsausschuss zuletzt gescheitert, obwohl das Vorhaben im Koalitionsvertrag vereinbart worden war. Die NGG fordert die Regierungsparteien nun auf, das Gesetz vor der Sommerpause zu verabschieden.

Mit oder ohne – dieser kleine Unterschied macht sich noch immer im Portemonnaie bemerkbar. Zum Internationalen Frauentag fordert die Gewerkschaft NGG die Politik auf, ein Recht auf gleiche Bezahlung für gleiche Tätigkeiten zu garantieren – egal für welches Geschlecht. (Bild: Tobias Seifert / NGG)