Göttingen Hebammen protestierten gegen schlechte Bedingungen
Zum internationalen Tag der Hebammen am Freitag haben auch in Göttingen Geburtshelferinnen protestiert. An mehreren Ständen haben sie auf aktuelle Probleme und die Wichtigkeit ihres Berufs aufmerksam gemacht. Dazu Hebamme Petra Walczyk: „Mit ein Grund hier am Gänseliesel zu sein ist, dass wir aufmerksam machen wollen auf den wachsenden Hebammenmangel. Es werden ja zunehmend im ganzen Land Krankenhäuser geschlossen, die Frauen müssen teilweise sehr weite Wege fahren, um zur Geburt in ihre gewählte Geburtsklinik zu kommen. Die Frauen, die außerklinisch ihre Kinder gebären wollen, haben keine Chance mehr, überhaupt eine Hebamme zu finden, die Hausgeburten anbietet. Unsere Arbeit ist schon immer sehr schlecht bezahlt, eine freiberufliche Hebamme mit Hausgeburtshilfe bezahl im Jahr über 7.000 Euro Haftpflichtversicherung.“ Ab Juli zahlen frei schaffende Hebammen 7.639 Euro im Jahr, wenn sie direkt bei der Entbindung helfen. 2007 kostete die Versicherung nur rund 1.600 Euro. Die Krankenkassen erstatten einen Großteil, es bleibt aber ein Eigenanteil von rund 2.000 Euro. Der Internationale Hebammentag wird seit 1991 jeweils am 5. Mai in mittlerweile mehr als 50 Ländern begangen, um Hebammen und ihre Arbeit zu ehren und auf die Bedeutung der Hebammen für die Gesellschaft hinzuweisen.